Archiv & Bibliothek

Auf dem Foto sind lesbische Zeitschriften aus den 1920er und 1950er Jahren abgebildet. Sie symbolisieren die Reichweite der Sammlungstätigkeit des Spinnbodens.
Dies ist ein Einblick in unsere Sammlung von lesbischen Zeitschriften. Hier seht ihr Exemplare aus den 1920er sowie 1950er Jahren.

Der Spinnboden sammelt als Lesbenarchiv, Bibliothek und Community-Ort Dokumente zur Geschichte und Vielfalt der Selbstverständnisse, Kulturen und Politiken von Lesben in Deutschland und darüber hinaus. Das Spektrum reicht hierbei von subkulturellen Äußerungen um 1900 über politische Aktivitäten seit den 1970er Jahren bis hin zu aktuellen lesbischen, queeren und feministischen Kämpfen. Mit seinen Beständen gilt der Spinnboden als das größte Lesbenarchiv Europas. Wir brauchen eure Unterstützung und nehmen jederzeit Nachlässe, Vorlässe und Sammlungsspenden entgegen.


In der Bibliothek befinden sich über 1.200 verschiedene deutschsprachige und internationale Zeitschriften (inklusive einer kleinen Sammlung von Fan-Zines) sowie über 9.000 Bücher.


Neben Belletristik und Lyrik, Krimis, Kinder- und Jugendliteratur und Comics gibt es je eine Sammlung von Literatur vor 1945 sowie von Science-Fiction-Romanen. Weitere Buchbestände umfassen Lexika und Bibliographien, Kalender, Reiseliteratur, (Sammel-)Biografien sowie Dokumentationen von Treffen, Tagungen und Veranstaltungen.


Daneben verfügt die Bibliothek über Fachliteratur zu Rubriken wie Kunst, Film, Fotografie, Theater, Musik, Sport, Naturwissenschaften, Literatur- und Sprachwissenschaften, Psychologie, Sozialwissenschaften, Theologie, Politik, Arbeit, Recht und Geschichte (einschließlich zum Nationalsozialismus und zur DDR und Osteuropa) an.


Zudem sammelt der Spinnboden Publikationen zu Themen wie Frühgeschichte/ Matriarchat, Hexenforschung und Mythen, Spiritualität und Astrologie, Körper und Gesundheit, Mädchen, Altern, Behinderung, Gewalt gegen Lesben, Sexualität, Erotik und Coming Out. Umfangreiche Buchbestände bestehen zum einen zur Emanzipation und zum Alltag von Lesben, zu lesbischem Leben, zur Konstruktion von Familien- und Geschlechterrollen sowie zu Fremdbildern, zum anderen zu feministischen Theorien, zur Queer Theory, zu sexualwissenschaftlichen Forschungen und zu rassismuskritischen Ansätzen.


Das Archiv umfasst jeweils mehr als 300 Boxen an Spezialsammlungen und Vor- bzw. Nachlässe von Personen und inzwischen nicht mehr bestehenden Vereinigungen.


Zu den Spezialsammlungen gehören die Bestände zum einen an Flyern und sonstigem Grauen Material, Abschlussarbeiten, Themenordnern, Plakaten, Fotografien und Tonaufnahmen auf Kassetten und Videoaufzeichnungen und zum anderen an Buttons, Tassen, Kuriositäten wie ein Bestand zu Thema Sex und Erotik sowie T-Shirts und andere Textilien (z.B. Transparente).


Die Vor- und Nachlässe umfassen einerseits Unterlagen von Vereinigungen und Gruppen wie dem Lesbischen Aktionszentrum (LAZ) und der Zeitschrift Unsere kleine Zeitung (UkZ) der L‘74, aber auch der Lesbian Avengers Berlin, der Lesbenwoche Berlin, des Lesbenzentrums Hannover, des Lesbisch Archif Leeuwarden und von schema f in Zürich. Hinzu kommen andererseits Unterlagen von Aktivistinnen wie beispielsweise Käte Weiss, Ilse Kokula, Anke Schäfer, Daniela von Raffay, Babette Herchenröder, Monika Jaeckel und Anke Rixa-Hansen. Seit 2021 befinden sich auch Kunstnachlässe im Spinnboden.


Die Zeitschriften- und Buchbestände des Spinnboden Lesbenarchiv & Bibliothek sind größtenteils erfasst und online auffindbar über die Suchfunktion von meta-katalog.eu, den Meta-Katalog des i.d.a. Dachverbands deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen. Er verzeichnet derzeit über 10.000 Einträge im Bibliotheks- und annähernd 5.000 Einträge im Archivbereich. Die Spezialsammlungen sowie Vor- und Nachlässe werden kontinuierlich in den nächsten Jahren erfasst und für die Forschung zugänglich gemacht.

Wenn ihr unser Archiv und unsere Bibliothek besuchen möchtet, informiert ihr euch über unsere Infos zum Besuch.