Lesbische Bewegungsgeschichte(n) archivieren
Ein Archiv für Lesben sammelt Geschichte(n) – was bedeutet das für die Gesellschaft?
Seit den 1970er Jahren kämpfen Lesben in Ost und West, auch und gerade in Berlin, für mehr Sichtbarkeit ihrer Lebensweisen und Identitäten sowie für die Anerkennung ihrer politischen Anliegen. Aus der westdeutschen Lesbenbewegung heraus entstand 1973 der Spinnboden als Archiv und -bibliothek. Er will jene Geschichte sammeln und bewahren, die sonst an den Rand gedrängt würden. Im 50. Jahr seines Bestehens gilt der Spinnboden als das größte Lesbenarchiv Europas.
Doch was heißt es, lesbische Geschichte zu bewahren? Wie funktionieren ein queeres Gedenken und ein queeres Gedächtnis? Vor welchen Herausforderungen steht ein Archiv plus Bibliothek wie der Spinnboden? Warum ist es immer noch nötig, lesbisch-queere Geschichte zu sammeln, für künftige Generationen zu erhalten und für aktuelle Forschungsprojekte und Bewegungsinitiativen zugänglich zu machen?
Der Workshop setzt sich kritisch mit Archiv- und Bibliothekspraxis auseinander: eine Einführung in die praktische Archivarbeit und die Reflexion über die systemischen und ökonomischen Bedingungen von selbstverwalteten Archiven.
Der Workshop wird durchgeführt von Katja Koblitz und Franziska Rauchut und findet im Rahmen der Pride Weeks der Zlb in Kooperation mit dem Spinnboden Lesbenarchiv statt.