Feministisch, lesbisch und radikal in der DDR: Die Ost-Berliner Lesbengruppe „Lesben in der Kirche“
Wie war es lesbisch in der DDR zu leben und zu lieben? Wofür und wogegen musste gekämpft werden? Ausgehend von diesen Fragen gibt der Vortrag einen Überblick über die Rahmenbedingungen lesbischer Existenz in der DDR von den 1950er Jahren bis 89/90. Während bis Ende der 1960er Verstecken, Unsichtbarkeit, Disziplinierung und deren Auswirkungen im Fokus stehen, werden für die 1970er bis Anfang der 1990er die dann entstehenden Lesben- und Homosexuellengruppen mit ihren Politiken vorgestellt und (kritisch) befragt. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Ost-Berliner Lesbengruppe „Lesben in der Kirche“, welche in den 1980er Jahren aktiv war. Womit haben sie sich beschäftigt? Wie haben sie sich vernetzt? Wie wurden sie aktiv?
Den Vortrag hält Maria Bühner, sie ist Historikerin, Kulturwissenschaftlerin und technische Redakteurin. Maria Bühner forscht und publiziert im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Universität Leipzig seit einigen Jahren zu Lesben in der DDR. Sie ist Mitglied im Forschungsnetzwerk „Queere Zeitgeschichten im deutschsprachigen Europa“. Maria ist der Überzeugung, dass queere Geschichte für alle zugänglich sein sollte.
Nach dem Vortrag werden Lorenz Weinberg und Lara Ledwa mit Maria Bühner ins Gespräch kommen, bevor die Runde für Fragen aus dem Publikum geöffnet wird.
Der bebilderte Vortrag ist Teil der Reihe Lost and Found @ Spinnboden. Sie will einmal im Quartal lesbisch-queer-feministische Geschichte(n) mit Funden aus dem Spinnboden Lesbenarchiv bzw. laufende Recherchen im Archiv nahebringen.
Fotonachweis: Robert-Havemann-Gesellschaft/Bettina Dziggel/RHG_Fo_GZ_0419