Unsere Geschichte

Auf dem Foto sind frühe Erzeugnisse aus der Gründungszeit des Spinnbodens abgebildet. So der erste Rundbrief von 1981 und ein Foto von Gudrun Schwar, welche das Archiv gegründet hat.
Der erste Rundbrief des Archivs erschien 1981. Gudrun Schwarz war maßgeblich für die Gründung des offiziellen Archivs.

Der Spinnboden ist ein ‚Archiv von unten‘, entstanden in und aus der Lesbenbewegung der 1970er Jahre, um die eigene(n) Geschichte(n) zu bewahren, die sonst in den herrschenden Erinnerungspolitiken an den Rand gedrängt werden. Wir dokumentieren den Wandel und die Vielfalt der Selbstverständnisse, Kulturen und Politiken von Lesben und bieten gleichzeitig einen Ort für Begegnungen und Diskussionen an. Wir verstehen den Spinnboden als ein inklusives Projekt und wollen mit und für Frauen, Lesben und queeren Menschen diskriminierungssensibel und bündnisorientiert agieren.

Februar 1972

Mehrere Frauen im Umfeld der Homosexuellen Aktion Westberlin (HAW) – einer der ersten Gruppen der autonomen ‚Schwulenbewegung‘ in West-Berlin – rufen zu der Gründung einer Frauengruppe auf.

Mai 1973

In einem Plenum legt die Gruppe fest, dass alle Protokolle gesammelt werden. Es entsteht auch eine Zeitungsausschnittsammlung.

Januar 1975

Die Gruppe spaltet sich als Lesbisches Aktionszentrum Westberlin (LAZ) von der HAW ab und verortet sich in der feministischen Bewegung. Im LAZ gibt es eine eigene Archivgruppe.

Januar 1980

Die Bestände des LAZ wandern von Wohnung zu Wohnung, je nachdem, welche Liebesbeziehung anfängt oder aufhört. Dann nimmt Gudrun Schwarz diese in ihre Privatwohnung und baut das Archiv auf. Es öffnet 1982 und besteht aus ca. 800 Büchern und 40 Ordnern.

Juni 1983

Das „Spinnboden – Archiv zur Entdeckung und Bewahrung von Frauenliebe“ wird als Verein gegründet und bezieht 1988 Räume in der Burgsdorfstraße 1. ‚Lesbisch‘ im Namen wird vermieden, um die Chancen auf eine staatliche Finanzierung zu erhöhen.

„Auf dem Spinnboden haben Frauen früher Wolle auf Rädern gesponnen. Hier kamen sie zusammen, arbeiteten gemeinsam und tauschten dabei Geschichten aus. Den Archivgründerinnen schien diese Tradition passend für einen Ort, an dem lesbische Geschichten gesammelt, aufbewahrt und weitergegeben werden.“

November 1995

Das Archiv zieht in die Weiberwirtschaft in Berlin-Mitte, wo es noch heute zuhause ist.

Juli 2001

Der Name wird in „Spinnboden Lesbenarchiv & Bibliothek“ geändert, um für mehr öffentliche Sichtbarkeit zu sorgen.

Mai 2008

Der Bestand von Archiv und Bibliothek ist nun in einem Online-Katalog auf der Website recherchierbar.

Mai 2013

Der Spinnboden feiert das 40-jährige Bestehen und freut sich schon auf das 50. Jubiläumsjahr 2023.