Unser Leitbild

Hier lebt lesbische Geschichte – Leitbild des Spinnboden Lesbenarchivs und -bibliothek

Woher wir kommen und wer wir sind


Der Spinnboden ist aus der autonomen Lesbenbewegung der 1970er Jahre in West-Berlin entstanden, um die eigene Geschichte zu bewahren, die sonst in den herrschenden Erinnerungspolitiken an den Rand gedrängt wird. Einige wenige Hauptamtliche und zahlreiche Ehrenamtliche sowie Honorarkräfte arbeiten inzwischen daran, ein vielfältiges Angebot unter dem Leitsatz „Hier lebt lesbische Geschichte“ zu gewährleisten. Gefördert wird die Arbeit unseres Vereins durch die Berliner Senatsverwaltung.

Was wir machen und für wen wir da sind


Seit mehreren Jahrzehnten dokumentieren wir den Wandel und die Vielfalt der Selbstverständnisse, Kulturen und Politiken von Lesben und bieten gleichzeitig in Berlin einen lesbischen-feministischen-queeren Community-Ort an. Unsere Sammlungen umfassen unter dem Motto „Alles Lesbische ist wichtig“ Bestände von und über lesbisches Leben – sei es von Einzelpersonen, Einrichtungen, Gruppen und/oder dazugehörigen Communities. Wir sammeln alles von den subkulturellen Äußerungen um 1900 über die politischen Aktivitäten in den 1970er Jahren bis hin zu aktuellen lesbischen, queeren und feministischen Kämpfen. Während der Recherchezeiten können alle Interessierten, die wertschätzend mit unseren Materialien umgehen, lesbische Geschichte(n) entdecken, erforschen und für Bildungs- oder künstlerische Projekte nutzen. Wir erweitern unsere Sammlungen kontinuierlich, besonders um weitere Zeiträume und zu marginalisierten Personen und Communities. Neben der Archiv- und Bibliothekstätigkeit bieten wir Gruppen und Workshops für gemeinsame Aktivitäten an und organisieren Veranstaltungen zu lesbischen, feministischen und queeren Themen. Daneben gibt es professionelle Beratungsangebote zu Aspekten wie Beruf, Coming-Out und vieles mehr. Im Mai eines jeden Jahres ermöglicht zudem der Queer History Month Berlin, dass Jugendliche, Schulen und weitere Bildungsträger sich mit queerer Geschichte und Gegenwart in Berlin auseinandersetzen. Unsere Angebote sind größtenteils für alle Interessierten offen; einige sprechen spezifische Zielgruppen an und bieten ‚safer spaces‘ an.

Was uns bewegt und mit wem wir kooperieren


Wir verstehen den Spinnboden als ein Antidiskriminierungsprojekt und haben ein offenes Verständnis von ‚lesbisch‘, das sich historisch und kulturell stets im Wandel befindet. Wir treten dafür ein, dass Lebensentwürfe, Orientierungen und Identitäten jenseits hegemonialer Geschlechternormen anerkannt und sichtbar gemacht werden. Dabei ist es uns wichtig, intersektionale Ausschlüsse, auch innerhalb der lesbisch-feministisch-queeren Communities, zu benennen, uns diesen entgegen zu stellen und daran zu arbeiten, diese abzubauen. Wir streben daher an, diskriminierungssensibel, solidarisch und bündnisorientiert zu agieren und kooperieren gerne mit allen, die sich den vielfältigen lesbischen Communities zugehörig fühlen und die unsere Ziele teilen.

(Stand: 21.09.2023)