
L*Ost DDR: Kontaktanzeigen - Queere Generationendialoge in Ostdeutschland
Wir laden ein in den Spinnboden zu einem Gespräch der Autor*innen des Hörstücks mit den Protagonist*innen von damals und heute. Wir freuen uns auf Ina Röder Sissoko als Zeitzeug*in aus DDR- und Wendezeiten und Judith Geffert als eine der Autor*innen. Moderiert wird der Abend von der Journalistin Thembi Wolf.
In den 1980er Jahren entwickelte sich in der DDR ein lebendiges und dichtes lesbisch-feministisches Netzwerk. Eine besondere Rolle für die Vernetzung spielte dabei die Zeitschrift „frau anders“. Sie war als unabhängige lesbische Untergrund-Zeitschrift in der DDR einzigartig und prägte die lesbisch-feministische Szene in Ostdeutschland bis in die 90er Jahre hinein. Sie wurde während der DDR-Zeit unter dem Schutz der Kirche, vorbei an offiziellen Genehmigungsverfahren als Samisdat (d.h. im Selbstdruck) vervielfältigt.
Das Hörstück „Kontaktanzeigen“ imaginiert eine Neuauflage der historischen Samisdat-Publikation: Frau Anders wird lebendig und lädt queere ostdeutsche Menschen aus drei Generationen an ihren Küchentisch. Hier treffen Vertreter:innen historischer Subkulturen aus der DDR und den frühen 90er Jahren auf die aktuell Aktiven und sprechen über Entwicklungen im Ostdeutschland von heute. Wo können wir einander begegnen, eine gemeinsame Sprachen finden? Wie gehen wir um mit der Angst, falsch verstanden zu werden und für unsere Lebenserfahrungen keine Anerkennung zu finden? Welche Strategien können wir einander weitergeben? Zusammen wagen sie sich an die Planung einer Neuauflage des Magazins „frau anders“ – nur dieses Mal ganz anders.
Bild: Tina Kaden