
L*Ost DDR: Archiv-Talk - GrauZone Archiv und Spinnboden im Ost-West Dialog
Die Veranstaltung findet in deutscher Lautsprache statt und wird in DGS (Deutsche Gebärdensprache) gedolmetscht.
In der Veranstaltung wird ein breites Bild zu der Entstehung beider Archive sowie ihrer aktuellen Arbeit und Bedeutung aufgefächert. Auf dem Podium begrüßen wir: Samirah Kenawi als Aktivistin der DDR-Lesbenbewegung und Gründerin des Archiv GrauZone, Rebecca Hernandez Garcia, die Geschäftsführerin der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., in deren Bestand sich das Grauzone Archiv heute befindet, Lara Ledwa und Wassan Ali als Mitarbeiter*innen des Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek e.V.. Daneben kommen Künstler*innen zu Wort, die in ihren aktuellen Arbeiten auf beide Archive zurückgreifen und das Material einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
Das Archiv GrauZone wie auch das Spinnboden Lesbenarchiv sind aus den alternativen Lesbenbewegungen entstanden, beide in Berlin: das Archiv GrauZone in Ost-Berlin, das Spinnboden Lesbenarchiv in West-Berlin. Der Weg zu ihrer Gründung, Entwicklung und ihrem Bestand ist von den Kämpfen von Lesben um Sichtbarkeit in beiden deutschen Staaten geprägt. An erster Stelle stand der Kampf um Gleichberechtigung in Lebensführung und Selbstverwirklichung, an nächster Stelle der Kampf um Wahrgenommen-Werden von Lesben als wesentlicher Teil der deutschen Gesellschaft und Kultur. Viele Aktivist*innen haben sich hierfür in beiden Ländern entsprechend der unterschiedlichen Lebensbedingungen engagiert und waren mit verschiedenen Risiken und Reaktionen der Gesellschaft konfrontiert. Dementsprechend haben sich unterschiedliche Formen von Aktionen, persönlichem Einsatz und Organisationsstrukturen herausgebildet.
Dann war und ist es der kontinuierlichen Arbeit von Lesben zu verdanken, dass diese Bestände, die die Arbeit der Aktivist*innen dokumentieren, heute vorhanden und zugänglich sind. Auch hierfür war viel Einsatz, oft als ehrenamtliche Arbeit, nötig. Nicht zu vergessen, die Klarheit und Bewusstheit über die Bedeutung, die lesbisches Leben und lesbische Geschichte für die Gesellschaft damals und heute für uns haben. Diese Klarheit musste oft gegen Widerstände und persönliche Anfeindungen durchgetragen werden.
Mit unserer Veranstaltung wollten wir die Arbeit und Leistung der Aktivist*innen in ihrer Bedeutsamkeit würdigen, ihre unterschiedlichen Wege sichtbar werden lassen. Darüber hinaus sollen beide Archive in ihrer aktuellen Arbeit und ihren Beständen vorgestellt werden.
Fotonachweis: Robert-Havemann-Gesellschaft Bettina Dziggel RHG_Fo_GZ_1951
Die Robert-Havemann-Gesellschaft wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Gefördert wird die Veranstaltungsreihe im Spinnboden durch Mittel der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.